Bürgermeister Sandro Bauer, Generalkonsulin Ivana Červenková und Zukunftsfonds-Geschäftsführerin Petra Ernstberger mit einer alten Ansicht der Grenzstadt Furth im Wald, geschaffen von einem Künstler aus Domažlice. Links Umweltminister Thorsten Glauber und LGS-Geschäftsführerin Claudia Knoll. (Foto Silja Schultheis, Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds)
Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds unterstützt das Projekt – Gemeinsame Erklärung unterzeichnet
Furth im Wald. Die Landesgartenschau will auch für die tschechischen Nachbarn eine gute Gastgeberin sein! Dabei hilft ihr der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds in Prag, der seit der Grenzöffnung Brücken zu den Menschen in beiden Ländern baut. Die intensive Zusammenarbeit wurde am Mittwoch im Rahmen der LGS-Eröffnungspressekonferenz mit einer gemeinsamen Erklärung besiegelt. Der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber, die tschechische Generalkonsulin in München, Dr. Ivana Červenková, die Geschäftsführerin des Zukunftsfonds Petra Ernstberger und der Further Bürgermeister Sandro Bauer besiegelten die Vereinbarung mit ihren Unterschriften. Bauer überreichte zusätzlich ein Geschenk: eine Ansicht der Grenzstadt Furth im Wald, die Vladimir Böhm, ein Künstler aus der tschechischen Partnerstadt Domažlice, geschaffen hat.
„Die Landesgartenschau wird zur Brücke zwischen den Nachbarn. So wächst nicht nur die Natur, sondern auch das gegenseitige Verständnis und die Freundschaft“, würdigte Thorsten Glauber die Zusammenarbeit. Er freute sich, dass der Zukunftsfonds das Programm mitgestaltet und damit die reiche Kultur Böhmens in Furth im Wald auf die Bühne bringt. Als Highlights aus dem Nachbarland kündigte Geschäftsführerin Petra Ernstberger das Theater der Gebrüder Forman an, das Konzert der Kafka Band und eine Skulpturenausstellung der Künstler Čestmír Suška. Dafür fließen 25 800 Euro in Zusammenarbeit mit dem Centrum Bavaria Bohemia (CeBB) in Schönsee und dem Depo Pilsen. „Verlassene Häuser“ nennt Suška seine Objekte aus aufgelassenen Zisternen, die im Wiesenpark stehen und daran erinnern, wie das Grüne Band Europas entstanden ist: In verlassenen Dörfern entlang des Eisernen Vorhangs entstand ein einzigartiger Naturraum mit einer Vielzahl an Tieren und Pflanzen. Die Geschichte des Grünen Bandes und die wechselvolle Nachbarschaft zwischen den beiden Ländern erzählt auch der Container des Centrums Bavaria Bohemia (CeBB) in Schönsee, der Koordinierungsstelle für die kulturelle Zusammenarbeit zwischen Bayern und Tschechien.

Der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber unterschreibt die gemeinsame Erklärung zwischen Landesgartenschau und Zukunftsfonds. Rechts neben ihm Geschäftsführerin Petra Ernstberger, links LGS-Geschäftsführerin Claudia Knoll, Bürgermeister Sandro Bauer und Generalkonsulin Ivana Červenková, (Foto Sandra Kleemann, LGS 2025)
„Wir wollen nie mehr zurück in die Zeit des Kalten Krieges. Wir sind glücklich über die Zusammenarbeit, die sich seit 1990 entwickelt hat“ war die wichtigste Botschaft bei der Unterzeichnung der gemeinsamen Erklärung. Generalkonsulin Ivana Červenkova bezeichnete die grenzüberschreitende Zusammenarbeit als intensiv und erfolgreich. „Diesen Weg gehen wir weiter“, versprach die Diplomatin, die ihr Heimatland seit drei Jahren in München vertritt. Bürgermeister Sandro Bauer wiederum verwies auf die guten Kontakte zur Partnerstadt Domažlice. Dort lebte auch der Arzt und Künstler Vladimir Böhm, von dem der Stich der Stadt Furth im Wald stammt, das Gastgeschenk an den Zukunftsfonds, geschmückt von einer Schleife in den Stadtfarben grün und weiß. Böhm war in der Zeit des Kommunismus verfolgt worden, hatte Jahre seines Lebens im Gefängnis und im Konzentrationslager Flossenbürg verbracht. Nach der Grenzöffnung nahm er sofort Kontakt zum Historischen Verein in Furth im Wald auf, wurde zu einem der ersten Brückenbauer.
„Eine bayerische Grenzstadt als Motiv für einen tschechischen Künstler – das ist ein gutes Symbol für grenzüberschreitende Zusammenarbeit“, freute sich Petra Ernstberger, die Geschäftsführerin des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds. Das Anliegen ist jetzt auch schriftlich dokumentiert. In der Erklärung heißt es: Die Landesgartenschau verstehen beide Seiten als eine weitere Möglichkeit für die Vertiefung und Weiterentwicklung von Dialog. Austausch und Begegnung. Neben Geld gibt es auch Marketinghilfe: Beide Partner werben auf ihren Kanälen für die gemeinsame Sache.