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Kunst mit Botschaft: Die Polygeister und ihr Aufruf zur Müllvermeidung

Staunend schauen die Kinder auf den riesigen Vogel Petty, der aus Plastikflaschen, Inlays von Pralinenschachteln sowie Obst- und Gemüseschalen besteht.

Furth im Wald. „Oh, die sind ja riesig!“ Mit großen Augen bestaunen 24 Buben und Mädchen aus dem Waldkindergarten zwei große Figuren aus Kunststoffabfällen. Künstlerin Tanja Martina Federl hat die Plastik-Skulpturen geschaffen und ihnen die Namen Polety und Polpy gegeben. Der 3,20 Meter hohe Yeti aus schwarz-weißen Folien und die 2,50 Meter große Krake aus Bechern und Frischkäseschachteln stehen bei ihr in der Garage; das dritte Kunstwerk liegt im Keller auf dem Boden: Der Vogel „Petty“ ist drei Meter lang und hat eine Spannweite von fünf Metern. Die drei Polygeister sollen die Elemente Wasser, Luft und Erde symbolisieren. Für ein halbes Jahr werden sie auf das Gelände der Landesgartenschau ziehen. Dort sollen sie die vielen Besucherinnen und Besucher darauf aufmerksam machen, dass Kunststoff ein wertvoller Rohstoff ist, der unbedingt gesammelt und wiederverwertet werden muss. Gesponsert wird das Projekt von der Further Recycling GmbH Zahner.

Müllvermeidung und Müllverwertung sind im Waldkindergarten durchaus ein Thema, berichtete Leiterin Antonia Hastreiter. Sie hatte die Buben und Mädchen zusammen mit Sandra Moll und Katharina Pfeffer zu Tanja Martina Federl begleitet. Als erste sollten die Kinder erleben, wie aus ausrangiertem Kunststoff Neues entstehen kann. „Vor über zehn Jahren habe ich Zeitungsartikel gelesen, dass im Pazifik ein riesiger Müllteppich schwimmt, der so groß ist wie Westeuropa“, erzählte die Künstlerin. Diese Nachricht habe sie sehr nachdenklich gemacht und angeregt, mit Plastik zu arbeiten. Sie wolle Kunststoff nicht verteufeln, denn er gehöre zu unserem modernen Leben. Ihr Anliegen sei es, zum nachhaltigen Umgang mit diesem Wertstoff anzuregen. Diese Botschaft möchte sie mit den Polygeistern auf die Landesgartenschau tragen.

Tina Heigl, Prokuristin bei der Landesgartenschau Furth im Wald 2025, zuständig für Ausstellung und Betrieb, dankte Sebastian und Tobias Zahner für ihre Unterstützung bei dem Vorhaben. „Sie machen es möglich, dass wir die Kunstwerke zeigen können und viele Menschen etwas davon haben“, sagte Heigl. Die Namen der Polygeister leiten sich von der Zusammensetzung der Kunststoffe ab. Der Name Polety für das Erdwesen Yeti kommt von Polyethylen (PE), die Krake Polpy von Polypropylen (PP) und der Vogel Petty von PET. Für Petty hat Tanja Federl Plastikflaschen, die Inlays von Pralinenschachteln sowie Obst- und Gemüseschalen verwendet. Die Bestandteile aller Polygeister wurden miteinander verschweißt, erklärte Tanja Martina Federl den Kindern. Damit die Figuren stabil sind, musste sie für jede Metallformen bauen. „Auf der Landesgartenschau werdet ihr Yeti, Krake und Vogel wieder treffen“, versprach die Künstlerin ihren kleinen Besucherinnen und Besuchern.

Künstlerin Tanja Martina Federl mit dem Erd- und Wasserwesen. Die Krake (links) ist 2,50 Meter groß, der Yeti misst 3,20 Meter und ist damit höher als das Garagentor. (Fotos Heidi Wolf, Landesgartenschau Furth im Wald 2025)