Fine, Paula und Mio Gsellhofer aus Bad Kötzting beim Drachenfest auf der LGS (Foto Nicole Böttcher)
Kreativprogramm auf der Gartenschau kam hervorragend an

Furth im Wald. Die Gästebücher, die das „Team Kinderprogramm“ und „Schule im Grünen“ während der Landesgartenschau ausgelegt haben, sind voller kleiner Liebeserklärungen. Es gibt viele Zeichnungen mit roten und pinken Herzen, bunten Blumen, feuerspeienden Drachen, Einhörnern und nimmersatten Raupen. Und immer wieder ein Wort: „Danke!“ Die Natur- und Diplom-Sozialpädagogin Nicole Böttcher, im LGS-Team für das Kreativ-Angebot verantwortlich, ist stolz darauf, was sie und ihre Helferinnen an den 137 Tagen geschafft haben.

Eine schlafende Elfe (Foto Nicole Böttcher)
Aus Toilettenpapierrollen wurden Bienen, Einhörner, Flamingos, Füchse, Katzen, Pandabären, Wichtel, Löwen, Tiger und Giraffen, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Aus Baumscheiben bastelten die Kinder Anhänger und Ketten, aus feinstem Leder machten sie Geldsäckchen. Der Kreativstand hatte jeden Tag offen, die „Schule im Grünen“ machte wie die reguläre Schule auch Sommerferien. Sie brachte es trotzdem auf 160 Veranstaltungen mit einer breiten Themenpalette. Im September und Oktober konnten die Schülerinnen und Schüler unter anderem die sagenhafte Bienenwelt erleben, die Wiese als vielfältigen Lebensraum und die Arbeit eines Försters kennenlernen, erfahren, wie aus Milch Butter wird.

Nicole Böttcher erinnert sich an viele schöne und lustige Erlebnisse. An Spitzentagen kamen bis zu 200 Kinder an den Kreativstand; manchmal wurde das vorbereitete Material knapp. Als einmal die Federn fast ausgingen, musste Nicole Böttcher bremsen. „Bitte nehmt nur noch ein paar davon“, mahnte sie die kleinen Gäste. Die Antwort eines fünfjährigen Buben, der offensichtlich von einem Bauernhof stammte: „Meine Mama hat heute Früh fünf Gockeln geschlachtet. Da hätte ich dir leicht die Federn mitbringen können, wenn ich gewusst hätte, dass du welche brauchst.“
Die Natur- und Sozialpädagogin ist dankbar für die riesige Unterstützung, die sie vor allem von ehrenamtlichen Helferinnen bekam. „Ohne die hätte ich es nicht stemmen können“, sagt Nicole Böttcher. Sie spricht von einer 20- bis 30-köpfigen Gruppe, auf die sie jeden Tag zählen konnte, auch schon im Vorfeld und bei den Vorbereitungsarbeiten. „Wir haben vor den jeweiligen Aktionen Hunderte von Teilen hergerichtet, damit alles zügig ablief. Sonst hätten wir das Pensum nicht geschafft“, erzählt Böttcher. „Ein ehrenamtlicher Mitarbeiter hat so viele Baumscheiben gebohrt, dass die Bohrmaschine fast heiß gelaufen ist“, erinnert sich Nicole Böttcher. Neben den Ehrenamtlichen konnte sie auf ein kleines festes Team zählen: Stefanie Schächtl, Anna Bucher, Lana Blies, Kateryna Yeromina, Elena Schmidberger und Marie Engl.
Große Unterstützung sei auch von den Mitarbeitern des Bauhofs gekommen. Ein großes Dankeschön richtet die Umweltpädagogin an alle, die für die „Mischung aus Upcycling- und Naturmaterialien“ gespendet haben: die ehemalige Grundschullehrerin Gisela Daiminger zum Beispiel oder Ulrich und Ute Perlinger, die hochwertige Lederreste zur Verfügung stellten. Und dann gab es noch Leute, die Lavendel pflückten und trockneten oder Holunderzweige schnitten und entrindeten. Die Liste ist lang: „Die Betreiber eines Cafés in Bad Kötzting haben Getränkekartons gesammelt, aus denen wir Stiftehalter machen konnten“, ergänzt Böttcher. Und die Waldbühne habe regelmäßig Schminkaktionen angeboten.
Manche Kinder kamen täglich. „Die kannten wir schon beim Namen“, berichtet die Umweltpädagogin. Die bekamen dann Memorykarten zum Ausmalen, so dass sie am Ende der Landesgartenschau ein komplettes Memoryspiel hatten. „Viele Eltern waren dankbar, dass sie eine entspannte Zeit mit ihren Kindern verbringen konnten. „Wir haben oft gehört: Jetzt müssen wir aber weiter, sonst sehen wir nichts mehr vom Gelände“, schildert Nicole Böttcher einige Erlebnisse. Die Landesgartenschau fasst sie auch im Namen ihrer Helferinnen so zusammen: „Es war eine sagenhaft fantasievolle und kreative Zeit!“

Eine von vielen Liebeserklärungen in den Gästebüchern (Foto Heidi Wolf LGS 2025)